Muss ein Hesse wissen...

… DASS DIE SCHNEEKUGEL VOM ODENWALD AUS DIE WELT EROBERT HAT?

Warum hat diese Geschichte eigentlich noch niemand verfilmt? Sie klingt wie ein Märchen und erzählt die Entstehung eines zauberhaften Gegenstandes, der vor über sechs Jahrzehnten seinen Siegeszug um die ganze Welt begann.

Es war 1950, als der Michelstädter Fabrikant Bernhard Koziol mit seinem VW Käfer durch den tief verschneiten Odenwald fuhr. Es lag so viel Schnee, dass er darin stecken blieb. Weil er vorwärts nicht mehr weiterkam, legte er den Rückwärtsgang ein. Als er sich nach hinten umdrehte, bot sich ihm durch die leicht beschlagenen „Zwillingsfenster“ ein Blick, den manche als den puren Kitsch bezeichnen würden: Drei Rehe streiften durch die Winterlandschaft und Schneeflocken rieselten tänzelnd auf sie herab.

Eingerahmt in die beiden Ovale seiner VW-Fenster fand Koziol diesen Blick so wunderschön, dass er auf eine wirklich weltbewegende Idee kam, die die Massenproduktion der Schneekugel ermöglichte. Die geniale Idee, künstlichen Schnee durch glasklares Wasser rieseln zu lassen, faszinierten Kinder und Erwachsene schon seit der Jahrhundertwende. Aber die Kugeln waren teuer und der Schnee war teils noch aus Grieß und schwebte damit nicht sonderlich gut. Koziols Einfall revolutionierte die Herstellung.