Koziol - seit 1927
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Es war nicht leicht.

 

Es war nicht leicht.

Bernhard Koziol wusste, dass kein Erfolg mühelos erreicht werden kann.

Dass mit Gottes Segen aber einem zielstrebigen, ausdauernden Arbeiter Aufstiegsmöglichkeiten
geboten werden, lässt der Werdegang von Bernhard Koziol erkennen.

Nicht das Woher bestimmt des Menschen Wert,
allein das Wie und das Wohin entscheidet ...

 

 

 

1912 zog die Familie Koziol in den Odenwald: Vater Bernhard, seine Frau Johanna, Klein-Bernhard und das Schwesterchen Lucie, das 1911 zur Welt gekommen war.

Die Eltern hatten ihre rechte Not mit dem Töpfereibetrieb und Bernhard bleibt sich selbst überlassen.

Vater Bernhard musste bald in den ersten Mobilmachungstagen als Soldat in den ersten Weltkrieg ziehen.

1914 kommt er zur Volksschule. Zuhause schauen Not und Sorgen tagtäglich zur Stube herein. Einen Schulranzen besitzt Bernhard nicht. Die wenigen Bücher trägt er samt der Schiefertafel unter dem Arm. In den Ernteferien arbeitet er bei den Bauern.

 

An schulfreien Tagen durchstöbert er die weiten Wälder, sammelt Brennholz und schafft es auf selbstgezimmertem Wägelchen nachhause.  

 

 

Bernhard Koziol  

An den langen Winterabenden fertigt er mit der Laubsäge kleine hölzerne Spielzeuge an.

Als der Vater nun endlich geschwächt aus dem Krieg kommt, ist Bernhard mittlerweile 11 Jahre alt. So gut er es vermag hilft er dem Vater in der Töpferei. Durch Schneiden von Haarschmuck trägt er bald einen guten Teil zum Lebensunterhalt der Familie bei.

Mit 13 Jahren bearbeitet er für eine Schmuckwarenwerkstätte allerlei Broschen und Plaketten aus Elfenbein. Hier kommt Bernhard mit den Materialien in Berührung, die für ihn einmal so bedeutungsvoll werden sollen.

 

 

Später bastelt er aus Holz so etwas wie eine Horizontal-Bohrmaschine, stattet sie aus mit einer beim Althändler gekauften Spindel und montiert das Ganze unter lebhaftem Protest der Mutter auf der Nähmaschine.

Nun hat er seine Werkbank und kann damit die bei Laubsägearbeiten erforderlichen Bohrlöcher anbringen.

 

 

 

 

Er träumt davon ein eigenes Geschäft zu gründen. Nicht heute und nicht morgen –aber einmal ganz bestimmt. Dafür sind jetzt schon die Voraussetzungen zu schaffen – Schritt für Schritt.

Er weiß, dass es eine Werkstatt allein nicht tut.

Genaueste Kenntnisse der gesamten Fertigung und das handwerkliche Können eines Elfenbeinschnitzers sind erste Voraussetzung.

 

 

Als nächstes baut er eine stabilere Werkbank nach Scherenschleiferart mit fußbetriebenem Schwungrad.

Damit stellt er bald Elfenbeinringe her, verarbeitet sie zu Ketten und verkauft sie an ortsansässige Betriebe.

Als Werkstatt dient ihm sein Schlafzimmer.

  Werkbank

 

 

 

Eine Weile später meldet er sich zu Abend- und Sonntagskursen bei der staatlichen Fachschule in Erbach an. Er lernt nun modellieren und zeichnen.

Bei einer sechsmonatigen Lehrzeit bei einem Tierschnitzer lernt er die Grundlagen des Tierschnitzens.

Bei dieser Lehre hat er begriffen, dass nämlich von den Mitarbeitern nichts für einen Betrieb zu erwarten ist, wenn der Meister nicht selbst in allen Dingen Vorbild ist.

Am 1. Juli 1924 tritt Bernhard als Vollschüler in die Erbacher Fachschule ein, um noch eine ordentliche Lehre als Elfenbeinschnitzer hinter sich zu bringen.

Bereits nach 14 Monaten erhält er den Gesellenbrief. Den Gesellenbrief in der Tasche, tritt der junge Koziol in den ersten Augusttagen 1925 als Tierschnitzer im Geschäft eines Kriegskameraden des Vaters ein. Damit kam er in die damals bedeutendste Firma der Branche: Willmann & Kolmer.

Hier gewinnt er Einblick in die systematische Herstellung von Massenartikeln, kommt in Berührung mit Kunststoffen und lernt sie kennen und lieben.

 

 

 

Sein Ziel hat er die ganze Zeit über nicht aus den Augen verloren. Immer noch schwebt ihm die Gründung eines eigenen Geschäftes vor.

Am 27. November 1927 löst der knapp Neunzehnjährige ein Gewerbepatent und gründet seine eigene Firma. So hat sich der langgehegte Wunsch des jungen Koziol erfüllt. Nun ist er selbstständig.

  Bernhard Koziol

 

 

 

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