In Erbach, mitten im Odenwald, hat die koziol »ideas for friends GmbH ihren Sitz. Dort entstehen aus Hightech-Kunststoffen formschöne und funktionale Designstücke und seit
Neuestem auch Wohnelemente für die professionelle Raumgestaltung.
Begonnen hat die Firmengeschichte 1927, als Bernhard Koziol zu Hause eine kleine Elfenbeinschnitzerei gründet. Schon 1935 beginnt er mit Kunststoff zu arbeiten und setzt damit eine Kette aus Innovationen in Gang.
Ein Meilenstein ist die Traumkugel, die seit den 50er-Jahren aus Souvenirläden nicht mehr wegzudenken ist. Seit 1980 führt sein Sohn Stephan Koziol das Unternehmen mit mittlerweile 170 Mitarbeitern.
IRS: Herr Koziol, was zeichnet die Koziol Produkte aus?
Alle unsere Produkte werden ausschließlich in Erbach im Odenwald produziert. Vom ersten Entwurf bis hin zur Produktion steckt in jedem Designstück das Knowhow unserer Mitarbeiter. Zudem pflegen wir Kontakte zu kreativen Designern aus aller Welt, die uns wertvolle Impulse für unsere Arbeit geben. Die fertigen Produkte treten dann vom Odenwald aus ihre Reise in mittlerweile über 50 Länder an. Für die Qualität unseres Designs sprechen auch die zahlreichen Auszeichnungen, die wir im Laufe der Zeit erhalten haben. In diesem Jahr sind wir beispielsweise für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland nominiert. |
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IRS: Koziol ist im Odenwald groß geworden. Was bedeutet Ihnen der Standort heute?
Der Ursprung des Unternehmens ist auf der Tradition des Kunsthandwerks und des Elfenbeinschnitzens im Odenwald aufgebaut. Darüber hinaus genießen wir die wunderbare Natur und die angenehme Mentalität der Menschen, die hier zu Hause sind. Unser Standort liegt zentral in Europa, nahe an Frankfurt mit dem internationalen Flughafen und der größten Konsumgütermesse der Welt.
IRS: Welche Engineering-Leistungen sind erforderlich, um Kunststoff in Koziol-Form zu bringen?
Nach dem ersten Entwurf sind unsere Konstruktionsspezialisten an der Reihe. Sie legen spezifische Faktoren wie Wandstärke oder Oberflächengestaltung fest, damit die Produktion optimal ablaufen kann und geben eine Materialempfehlung ab. Nach Möglichkeit versuchen wir, die Vorgaben der Designer mit den Möglichkeiten der Technik in Einklang zu bringen.
Die Stunde der Wahrheit schlägt bei den ersten Produktionsversuchen mit der fertigen Form. Dann sind unsere Kunststoffingenieure gefragt, die das richtige Material mischen, Temperatur, Einspritzgeschwindigkeit und Kühlvorgaben ebenso wie das Handling des Produktes und die Verpackung planen, prüfen und festlegen. Dabei ist eine exzellente Qualitätskontrolle nach ISO 9001 für uns Voraussetzung |
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IRS: Sie haben Ihr Angebot um eine neue Produktlinie für Raumgestalter erweitert. Was beinhaltet diese Kollektion und welche Ziele verfolgen Sie damit?
Wir haben unsere besondere Expertise in Farben, Formen, Dekoren und Trends mit unserem technologischen Wissen in der Kunststoffverarbeitung verknüpft. Entstanden ist "koziolspheres", ein einzigartiges, modulares System, um Räume aufzuteilen und dekorativ zu gestalten. Damit sprechen wir eine neue Zielgruppe an: professionelle Raumgestalter wie Innenarchitekten oder Messebauer. Bereits anderthalb Jahre nach Start der Kollektion wurde sie mit der Auszeichnung "Goldene Flamme", dem ersten deutschen Preis für 3D-Design, eindrucksvoll bestätigt.
IRS: Koziol hat inzwischen Hunderte von Kunststoffideen verwirklicht. Welches ist Ihr persönliches Lieblingsprodukt?
Die Produkte sind mir alle wie Kinder ans Herz gewachsen - dabei stehen die jüngsten Neuheiten natürlich immer im Mittelpunkt. Eine ganz spezielle Rolle in meinem Leben hat jedoch eine Tasche, die wir mit Alessandro Mendini schon vor vielen Jahren entwickelt haben. Sie ist mein täglicher Begleiter und wohl auch eines der besonders gelungenen, erfolgreichen und beliebten Objekte. |