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St. Sebastian

Gedenken an Bernhard Koziol senior

 

Am 30. Mai 2008 war der 100. Geburtstag des Firmengründers Bernhard Koziol senior.

Um 9:00 Uhr fand ein Gedenkgottesdienst in der katholischen Kirche
St. Sebastian in Michelstadt statt.

Um 13:00 Uhr war aus diesem Anlass eine Gedenkveranstaltung auf der
Freifläche vor dem Firmengebäude in Erbach.

Am Nachmittag gab es einen "Rentner-Kaffee" für die ehemaligen Koziol-Mitarbeiter.

 

 

 

 

Ansprache von Frau Angelika Arras, Pfarrgemeinderatsvorsitzende von St. Sebastian Michelstadt, beim Gedenkgottesdienst.

 

INRI

Liebe Mitchristen,

heute, in diesem Wochentagsgottesdienst gedenken wir ganz besonders Herrn Bernhard Koziol senior, der heute seinen 100. Geburtstag hätte. Schön ist es, dass so viele es sich ermöglichen konnten, an einem normalen Arbeitstag dieser Messe beizuwohnen.

Die ganze Tragweite seines Wirkens für unsere Gemeinde und unsere Kirche kann ich hier nicht erzählen, möchte jedoch in einer kurzen Zusammenfassung darzustellen versuchen was er uns bedeutet:

 

Zunächst waren Michelstadts Katholiken mit Erbach zusammen. Durch Sammelaktionen konnte von ihnen 1843 die Erbacher Kirche St. Sophia fertig gestellt werden. Über 100 Jahre hindurch besuchten sie die dortigen Gottesdienste und trugen zur Erhaltung und Ausgestaltung der Erbacher Kirche bei.

1946 kamen 9000 meist katholische Vertriebene aus den Ostgebieten in den Kreis Erbach. Die Erbacher Kirche wurde zu klein.

Bernhard Koziol senior

Bernhard Koziol sen. stellte liebenswürdigerweise den Gemeinschaftsraum seiner Spritzgussfabrik zur Verfügung der schön gestaltet sonntags mit einem Altar auf einer Bühne hergerichtet zur Feier der Gottesdienste diente.

 

Am 7.Juli 1946 wurde dort, wo sich jetzt Outlet befindet, die erste hl. Messe gefeiert. Michelstadt wurde weiterhin von der Pfarrei Erbach aus betreut, jetzt jedoch mit Unterstützung durch einen Kaplan.

Dieser Kaplan, Hochwürden Johannes Becker, allen besser bekannt als Pfarrer Hans Becker, wurde am 15.Oktober 1953 zum Pfarrer der gleichzeitig neu gegründeten Pfarrei Michelstadt ernannt.

Zunächst wohnte er in einer Zwei-Zimmer-Wohnung direkt in Michelstadt, sodass die hl. Eucharistie trotz seiner kleinen Wohnung dort untergebracht werden konnte. Pfarrer Hans Becker feierte nun täglich die hl. Messe, entweder im Gemeinschaftsraum der Firma Koziol oder in seinem Arbeitszimmer. Nach über 400 Jahren hatte nun das Allerheiligste wieder Wohnung in dem alten Marktstädtchen gefunden.

Pfarrer Hans Becker und die ganze Gemeinde waren jetzt mit allen Sinnen bestrebt, ein eigenes Gotteshaus zu erhalten. Bernhard Koziol senior war einer der treibenden Kräfte bei diesem Vorhaben.
Diese Gründergeneration dachte mehr an den Bau der Kirche als an den Bau eines eigenen Hauses.

Das Grundstück konnte von der Gräflichen Verwaltung erworben werden. Mit Unterstützung der Schützenbruderschaft, die als Ziele Glaube, Hoffnung, Treue und Liebe zur Heimat haben, wurden Sammelaktionen durchgeführt und Bettelbriefe verschickt.

 

 

Rosenkranz

Herr Koziol gestaltete und produzierte kostenlos in seiner Firma einen Rosenkranzring aus Spritzguss, der für 50 Pfennige von den Schützenbrüdern überall verkauft wurde.

 

Prinzipiell war Mainz ja einverstanden mit dem Kirchenbau, es sollte jedoch keine Unterkellerung gestattet werden, sodass der geplante Gemeindesaal sowie alle Gruppenräume hätten separat gebaut werden müssen.

Nach einem vergeblichen Versuch von Pfarrer Hans Becker, der selbst auch bekannt war für sein kaufmännisches Talent und seine Verhandlungsqualitäten, bei Bischof Dr. Albert Stohr in Mainz hat sich Bernhard Koziol mit ihm nochmals auf den Weg dorthin gemacht. (Wie ich gestern erfahren habe war Stefan Koziol als kleiner Junge bei diesem Treffen dabei.)

Beide gemeinsam haben in zähen Verhandlungen dann die Genehmigung für die Gemeinderäume unter der Kirche erhalten.

 

Den erfolgreichen Abschluss soll Herr Koziol durch einen herzhaften Schlag auf die Schulter des Bischofs Dr. Stohr besiegelt haben.

Während des gesamten Unterbaus wurden Fahrzeuge, Material und Personal von der Firma Koziol zur Verfügung gestellt. Er selbst hat für unsere Gemeinde viel getan, war auch in entscheidenden Gremien für den Aufbau der Kirche und der Pfarrei tätig. 1957 war die feierliche Grundsteinlegung und am 5. Juli 1959 Kirchweih. Mit dieser kurzen Zusammenfassung wird sichtbar, was wir durch Bernhard Koziol senior erfahren durften.

Wir werden sein Andenken stets in würdiger Erinnerung erhalten.

 

 

 

 

Maria Segne Du Maria Engel

 

 

 

 

 

 

Stephan Koziol

Stephan Koziol zieht bei seiner Gedenkrede den weißen Kittel seines Vaters an.

 

 

 

 

 

"Mit seinem weißen Kittel schaute er täglich schon vor Arbeitsbeginn nach dem Rechten.

Er interessierte sich für alles im Detail.

Oft suchte er auch für die privaten Probleme seiner Mitarbeiter Lösungen.

So erkannte er das Fußproblem eines Mitarbeiters in der Spritzerei, der sechs statt fünf Fußzehen hatte und darunter litt.

Er brachte ihn selbst zum Doktor, ließ die Fußzehe direkt operieren, brachte ihn nach Hause und kümmerte sich die nächsten sechs Wochen darum, dass der Heilungsprozess prima verlief."

 

Bernhard Koziol senior

    Bernhard Koziol senior

 

 

 

 

 

Ansprache

Stephan Koziol schildert einige Erlebnisse, die er mit seinem Vater hatte, hier einige Ausschnitte.

„Während der Schulzeit verbrachte ich meine Samstage regelmäßig und über Jahre mit Aufräumarbeiten zusammen mit meinem Vater im Betrieb. Von 7.00 bis 13.00 Uhr wurde in den einzelnen Abteilungen aufgeräumt. Heute würden wir es „Kaizen“ nennen.“

„Ich habe von meinem Vater gelernt, pfiffige Ideen mit neuen Technologien umzusetzen und damit einen Mehrwert für die Benutzer der Koziol-Produkte zu schaffen. Sein besonderes Gespür für das richtige Produkt, zum richtigen Zeitpunkt hat mein Vater oft bewiesen.“

Rose   „Im Eimer eines Zuges in Südafrika fand er eine Zeitung mit einem Bild einer wunderbar gezeichneten Rose. Diese Rose diente als Vorbild für unseren Modellmacher Jakob Müller, um daraus eine ganze Kollektion zu entwickeln. Unsere Rosen-Kollektion war über Jahre hinweg ein Bestseller."

„Ein entscheidender Grund dafür, dass wir heute den 100jährigen Geburtstag zusammen mit dem 80jährigen Jubiläum seines Unternehmens feiern können, war die Sparsamkeit gegenüber unnötigem Luxus und seine Großzügigkeit bei allen Dingen, die das Unternehmen voran brachten.
Das verdiente Geld wurde reininvestiert und damit die Möglichkeit geschaffen, auch in schwierigen Zeiten zu bestehen. Wie sagte mein Vater immer: Man kann auch wenn man viel Geld hat nur ein Schnitzel am Tag essen. Deswegen hat er gerne einmal ein gutes Schnitzel gegessen, aber ansonsten hat er das Geld, das mit dem Unternehmen verdient wurde, in die Zukunft des Unternehmens investiert und sich damit ein Denkmal gesetzt und uns allen einen Arbeitsplatz gesichert."

 

 

 

 

 

Rentnertreffen

Traditionelles Treffen der Rentner an diesem historischen Tag in Erbach.

 

 

 

 

Stephan Koziol   Multivisionsshow

Stephan Koziol im Gespräch mit
ehemaligen Mitarbeiter/innen
 
Multivisionsshow
"100 Jahre Bernhard Koziol"

 

 

 

Video zum 100. Geburtstag von Bernhard Koziol sen.

(c) Musik Dr. Arnd Stein, www.vtm-stein.de

 

 

 

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